- Trautmann
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Wussten Sie, dass bundesweit sehr viele Apotheken-Inhaber mit Ihren Kollegen-Teams um ihre nackte wirtschaftliche Existenz kämpfen? Hier sind wichtige Fakten, die Sie wissen sollten, bevor alles den Lauterbach runter geht (in diesem Jahr allein schließen 600 Apotheken für immer):
Ich bin seit 25 Jahren selbstständige Apothekerin in Dresden und hätte mir nie träumen lassen, dass ich mit meinen angestellten Mitarbeitern auf die Straße gehen muss, um zu protestieren gegen eine zerstörerische Gesundheitspolitik, die seit Jahren vor sich hin schwelt und mit den mit Gesetzesvorhaben der Ampel-Regierung als Todesstoß für öffentliche Apotheken bewusst inszeniert wird!
Hauptursache ist unser packungsbezogenes Fixhonorar von netto 6,35 €, welches Apotheken pro abgegebener Arzneipackung –seit 20 Jahren eingefroren und unverändert- von den Krankenkassen erhalten. Ja richtig! Es gibt keine prozentualen Aufschläge auf den Einkaufspreis wie im Einzelhandel üblich, sondern nur einen Klecks von 6,35 € seit 20 Jahren, aus der alle (!) Betriebskosten wie Personalkosten, Miete, Strom, Heizung, Versicherungsbeiträge, Warenlager, Betriebsausstattung, Labor etc. erst einmal bezahlt werden müssen, damit die Apotheke überhaupt da ist. Die durch Inflation enorm gesteigerten Betriebskosten fressen dieses Packungshonorar vollständig auf mit dem Resultat, dass immer mehr Apotheken wegen Unwirtschaftlichkeit schließen müssen. Für immer! Die Verantwortung hat dafür das Wirtschafts- und Gesundheitsministerium, die zuständig sind für eine Inflations-bereinigte Anhebung eben dieses fixen, das heißt vom Preis des Arzneimittels unabhängigen Packungshonorars von 6,35 €.
Weiße Kittel-Meere, angefüllt mit tausenden Apothekern haben sich bereits zu November-Streiks in NRW, Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Schleswig-Holstein über die Innenstädte ergossen. In Dresden wird von Apothekern-Inhabern mit Ihren Kollegenteams aus ganz Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen auf dem Dresdener Theaterplatz demonstriert am kommenden Mittwoch, 29. 11.2027.
Alle Apotheken bleiben an diesem Tag geschlossen. Die Gesundheitsminister aller Bundesländer haben bereits unisono Gesundheitsminister Karl Lauterbach öffentlich aufgefordert, endlich zu handeln und die Weiterexistenz der öffentliche Apotheken durch Gesetzgebungsverfahren zu ermöglichen. Aber der Kanzler und sein Kabinett verstecken sich hinter andere Sorgen. Wir Apotheker erleben, dass Regierung und Krankenkassen sich als Feinde der Demokratie benehmen, indem sie über Parteigrenzen und Legislaturperioden hinweg gesellschaftlich ausgehandelte Vereinbarungen mit Apotheken respektlos missachten. Karl Lauterbach fehlen Sachkenntnis und die Fähigkeit zur Folgenabschätzung seiner Gesetzesvorhaben, die er als Pseudolösungen mit schönen Gesetzesnahmen präsentiert. Echte Lösungen für gravierende Versorgungsprobleme mit Arzneimitteln, z.B. Lieferengpässe hat er keine gefunden. Seine Ahnungslosigkeit und fehlende Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung belegen, dass Gesundheitsminister Karl Lauterbach ein abgehobener Reformer ist, der entgegen der Versorgungsrealität „seine Sache“ ohne politischen Diskurs allein durchziehen will.
- 80 Millionen geben die Krankenkassen laut Aufsichtsratschef Dr. Matthias Lemka pro Jahr allein für Werbung aus. Das ist genau der Betrag, den das GKV-Stabilisierungsgesetz bei den Apothekern abgreift.
- Karl Lauterbach (SPD) will mit seinen Gesetzesplänen „Light-Apotheken“ schaffen, damit sind Arzneimittelvertriebsstätten ohne Apotheker:innen, ohne Notdienste und ohne Rezeptur-Anfertigung gemeint. Doch damit wird ein Zweiklassensystem von Apotheken errichtet, was sich in sich selbst kanabalisiert und zerstört. Pharmazeutisches Fachpersonal gibt es eh zu wenig wegen der schlechten Bezahlung!
- Das Engpassgesetz (ALBVVG) etwa fordert den Pharma-Großhandel auf, den Lagerbestand bei versorgungskritischen Arzneimitteln aufzustocken. Doch woher soll der Großhandel vom Hersteller nicht lieferbaren Arzneimittel einkaufen, wenn keine mehr da sind? Es ist eine Realsatire sonders gleichen. Ursachen der Lieferengpässe, die es nur in Deutschland gibt, liegen in der Billigpreispolitik der Festbeträge und Rabattverträge für Arzneimittel, die damals Karl Lauterbach (SPD) selbst mit Ulla Schmidt (SPD) in der rot-grünen Bundesregierung 2003 begründet hat.
Wir Apotheker sind die studierte Experten für Arzneimittel, die jeder Bürger niedrigschwellig erreichen kann. Unsere Beratungen in vielen Bereichen der Selbstmedikation decken viele Lücken in der kassenmedizinischen Versorgung ab. Mit unseren 3,5 Millionen Kundenkontakten täglich sind wir persönlich, auch durch unsere Nachtdienste rund um die Uhr für alle Menschen da, die Hilfe suchen für Ihre Fragen rund um Gesundheit.
Ich bin gespannt, ob und wer meine Fragen beantworten wird, die ich heute an alle Mitglieder des Gesundheitsausschusses und an alle Fraktionen im Bundestag gestellt habe. Hier in unseren News erfahren Sie bald mehr!