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Valeriana officinalis L
Schon griechische und römische Ärzte kannten Baldrian als erwärmendes, menstruationsförderndes und harntreibendes Mittel. Hildegard von Bingen und Paracelsus schätzten im Mittelalter seine schmerzstillende Wirkung. Später wurde die Pflanze als Nerven- und Schlafmittel entdeckt. Im Volksglauben gilt Baldrian als zauberabwehrendes Mittel, was wohl auf seinen starken Geruch zurückzuführen ist. Die Pflanze wurde als Gewürz und sogar für die Parfümherstellung verwendet. Extrakte oder ätherisches Öl der Baldrianwurzel finden sich heute in manchem Badezusatz.

Charakteristik
Hauptanbaugebieten von Baldrian sind Mitteleuropa, England, Frankreich, Osteuropa, Japan und die USA. Nach der Blütezeit im Juni und Juli, wird die Wurzel ab August geerntet. Die frisch gerodeten Wurzeln werden gewaschen, grob zerkleinert und sorgfältig getrocknet. Medizinisch genutzt werden Wurzelstock, Wurzel und Ausläufer.
Anwendung
- bei nervösen Unruhezuständen und Einschlafstörungen
- bei Schlaflosigkeit
- nervöser Erschöpfung und geistiger Überarbeitung
- Konzentrationsschwäche
- Reizbarkeit
- Stress
- Kopfschmerzen
- Neurasthenie
- Epilepsie
- Neuralgien und Ohnmacht
- nervösen Herzleiden
- Erregungszuständen während der Periode
- Beschwerden des Klimakteriums
- Koliken
- Uterusspasmen
- Angst- und Spannungszustände
Dosierung
- 400-600 mg Trockenextrakte (3-7:1, 70% Ethanol)
- 2-3 g Droge pro Tasse
- aufgießen und 10-15 Minuten ziehen lassen
- 2-3-mal täglich und vor dem Schlafengehen eine Tasse frisch bereiteten Tee trinken
- ½ bis 1 Teelöffel (1-3 ml) ein- bis mehrmals täglich
- 100 g zerkleinerte Droge mit 2 Liter Wasser heiß aufgießen
- Aufguss in das Vollbad geben
Wirkung und Nebenwirkungen
- Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge sind nicht bekannt.
- In selten Fällen kann es zu Magen-Darmbeschwerden, in sehr seltenen Fällen zu Kontaktallergien kommen. Durch die schlaffördernde Wirkung kann sich das Reaktionsvermögen verändern, so dass eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr und das Bedienen von Maschinen beeinträchtigt ist. Ausführlichere Auskünfte zu Risiken und Nebenwirkungen geben Ärzte und Apotheker.
Quelle: apotheken.de