Rheum palmatum
(wissenschaftlicher Name)

Der Palmblättrige Rhabarber oder Zier-Rhabarber war den Chinesen schon vor der christlichen Zeitrechnung bekannt. Durch die Araber kam er im 12. Jahrhundert über Indien nach Europa. Noch heute ist China neben Russland das Hauptanbaugebiet der Rhabarber-Art. Anders als bei der verwandten Art des Gemeinen Rhabarbers sind die Stiele des Palmblättrigen Rhabarbers nicht zum Verzehr geeignet. Seit der Frühen Neuzeit findet die Pflanze in der europäischen Heilkunde Anwendung. Besonders schätzte man die abführende Wirkung. Auch heute werden die getrockneten Wurzeln in der Medizin als Abführmittel genutzt.

Charakteristik

Rhabarber ist eine ausdauernde, kräftige Staude. Der Stängel kann bis zu 1,5 Meter hoch wachsen. Die Blätter haben eine Herzform und sind handförmig gelappt. Die Wurzel besteht aus einer Rübe, die nach einigen Jahren armdicke Seitenarme besitzt. Der Rhabarber blüht im Juni und bildet dann eine hohe, rote, rosafarbene oder weißlich-gelb Rispe. Daraus entwickeln sich im August die braunen Früchte.

Anwendung

Innere Anwendung: bei Obstipation
Volksmedizin innerlich: bei Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen, Magen- und Darmerkrankungen, schmerzhaftem Zahnen
Volksmedizin äußerlich: bei Brandwunden und Hautkrankheiten
Chinesische Medizin: bei Delirium, Tenesmen (schmerzhaftem Stuhl- oder Harndrang), Ödemen, Amenorrhoe (Ausbleiben der Menstruation) und abdominalen Schmerzen
Homöopathie: bei Durchfallerkrankungen und Zahnungsbeschwerden

Dosierung

Tagesdosis: 15-50 mg Droge
Tee: 1-2 g (1-2 TL) auf 150 ml Wasser, 10-15 Minuten ziehen lassen
Extrakt: 0,3-1 g
Homöopathie: 5 Tropfen, 1 Tablette, 10 Globuli oder 1 Messerspitze Verreibung alle 30-60 Minuten (akut) oder 1-3 Mal täglich (chronisch)

Wirkung und Nebenwirkung

Die abführende Wirkung der Pflanze beruht auf den enthaltenen Anthrachinonen. Diese erweichen den Stuhl und beschleunigen die Darmpassage. Weitere Inhaltsstoffe wie Gerbstoffe und Flavanoide wirken entzündungshemmend und krampflösend.

Hinweis

Nicht während der Schwangerschaft oder Stillzeit anwenden.

Quelle: apotheken.de